Feyenoord Rotterdam - SC Heerenveen

Feyenoord Rotterdam – SC Heerenveen 3:1 (1:0)

Eredivisie 2021/22 | 22.09.2021, 6. Spieltag | De Kuip, 32.700 Zuschauer

Das erste Spiel in der Niederlande sollte für mich auch gleich ein großes werden. Nachdem beim ersten Holland-Urlaub nur das Stadion von Ajax Amsterdam ohne Spiel besucht werden konnte, wurde diese Woche spätabends (21:00 Uhr) nämlich De Kuip, das Fussballstadion von Feyenoord Rotterdam besucht.

Der Spielort

Da Feyenoord Rotterdam demnächst ein neues Stadion bekommen soll, war es für mich noch eine tolle Möglichkeit, das legendäre Stadion noch live zu sehen (das Stadion hält den Rekord für die Anzahl der hier ausgetragenen Europapokal-Endspiele). Mit seinen über 54.000 Plätzen ist es das zweitgrößte Fußballstadion im Land. Nur die Amsterdam Arena/Johan-Cruyff-Arena ist mit seinen 55.500 Plätzen noch ein klein wenig größer.

Überraschungen und einige Tore

Die Rotterdamer Fanszene ist durchaus bekannt, da ich aber noch nie ein Spiel der Rot-Weiß-Schwarzen gesehen habe, war ich zuerst doch verwundert, dass diese keine Ultraszene haben. Auf der „De Noordzijde“ herrscht britischer Support. Nur zu Spielbeginn wurden ein paar Fahnen gehisst. Die Gruppen wie FRFC1908 waren optisch nicht erkennbar, da auch keine Zaunfahnen hingen. Befreundete Celtic-Anhänger waren auch nicht sichtbar. Pyroshows (für dass die Nordkurve ja doch auch bekannt ist) waren ebenfalls Fehlanzeige. In einigen wenigen Szenen wurde es in der Wanne (so die deutsche Übersetzung des De Kuip) so richtig laut inkl. Vibration der Tribüne. Ansonsten war die Lautstärke auf mittlerem Niveau. Typisch Britisch eben. Nicht unbedingt schlecht, aber halt etwas anderes. 

Ebenfalls überraschend für mich war, wieviel Zuschauer im Stadion anwesend waren. Aufgrund der Enge der Sitzplätze dachte ich an größere COVID-Beschränkungen. Auch interessant war, dass es seit letztem Jahr ein generelles Rauchverbot im Stadion gibt. Für mich als Nichraucher war das eh egal, solange es Bier gibt 😉 Auffallend war auch die modische Kleidung der Feyenoord Fans. Egal ob Fantribüne oder andere, egal ob jung oder mittleren Alters, gefühlt trugen 95% der Zuschauer nur 3 im Fußball bestens bekannte Marken: The North Face, Stone Island und Lyle & Scott.

Der Gästeanhang rund um „Nieuw Noord“ versuchten einen durchgängigen Support zu stellen, waren aufgrund der geringen Anzahl und der Positionierung (der Block GG befindet sich auf der Südtribüne und liegt dort auf dem höchsten Ring direkt hinter dem Tor) nur selten vernehmbar. Für einen Mittwoch-Abend Kick bei einer Fahrt von rund 200 Kilometern war der Heerenveen – Block aber eh recht gut gefüllt. Optisch durch Klatscheinlagen, einem Schwenker (allerdings nur am Anfang und Ende des Spiels) und 3 Zaunfahnen (2x kleine aufgrund der Entfernung leider nicht lesbar + eine größere „Forza Heerenveen“) war das aber immerhin etwas. Apropos Gästeblock: die Gästefans gelangen nur über einen Tunnel zum Stadion, aus Schutz vor der berüchtigten Rotterdamer Hoolszene.

Spielerisch war es eine klare Angelegenheit für die Gastgeber. Nach 12 Minuten stand es bereits 1:0. Der Entstand von 3:1 war mehr als gerechtfertigt. In den Rotterdamer Reihen spielte der Österreicher Gernot Trauner, das wohl der Grund für das Hissen einer Österreich-Flagge am Ende des Spiels neben der Nordtribüne war.

Atmosphäre im „De Kuip“